Wanne-Eickel

(Text und Musik: Marian Kuprat)

 

 

In dieser schönen kleinen Stadt,

hat alles seinen festen Platz,

Die dicken Bäuche werden satt und prall

Keiner zog hier je aus in die Ferne,

Doch die Welt erklären dir hier alle gerne,

Und wenn das mal nicht stimmt ist's auch egal

 

Hier glaubt jeder, dass er jeden kennt,

Und jeder weiß, wer mit wem pennt,

Und wenn man doch nichts weiß,

Dann denkt man sich was aus

Sie halten ihre Mützen fest,

in Bürgerwehr und Schützenfest,

Wenn man uns endlich gehen lässt,

Sind wir hier ganz schnell raus,

 

Doch wir kommen nie weiter als

bis Wanne-Eickel, denn

hier bleiben die Züge heut' Nacht steh'n

Wenigstens können wir jetzt,

in Frieden sterben denn,

 

Wir haben Wanne nun gesehen,

wir haben Wanne nun geseh'n.

 

Hier wird jedem jeder Scheiß erzählt,

Und immer fleißig Schwarz gewählt,

Veränderungen finden hier nicht statt,

Der Jugend gehen die Zentren aus,

Druck den Fahrplan schonmal aus,

Wir zieh'n hinaus, weit in die große Stadt

 

Die Metropolen vor der Tür,

Das Geld fürs Ticket leih ich dir,

Ein Umstieg und wir kommen endlich

mal im Leben an

Der Schaffner brüllt durchs Telefon,

der nächste Halt ist Endstation,

Jetzt frieren wir am Bahnsteig

und die Welt wohnt nebenan

 

Wir kommen nie weiter als

bis Wanne-Eickel, denn

hier bleiben die Züge heut' Nacht steh'n

Wenigstens können wir jetzt,

in Frieden sterben denn,

 

Wir haben Wanne nun gesehen,

wir haben Wanne nun geseh'n.

 

Und wenn wir dann mal wiederkommen,

Freuen sich die kleinen Geister schon,

Sie hatten sich fast nichts mehr zu berichten,

Das gute an dem Städtchen ist,

dass es jede Story schnell vergisst,

Und wir schreiben fleißig an unseren Geschichten,

 

Wie schön wär's doch, wir gingen fort,

Weg von dieser Friedhofspforte

die Luft erfüllt von Vergangenheit

und vom Duft des nahen Tods

Mit dir würd' ich die Welt ansehen,

Doch leider gibt es ein Problem:

 

Auf dem Weg liegt er noch immer,

Wanne-Eickel Hauptbahnhof

 

Wir kommen nie weiter als

bis Wanne-Eickel, denn

hier bleiben die Züge heut' Nacht steh'n

Wenigstens können wir jetzt,

in Frieden sterben denn,

 

Wir haben Wanne nun gesehen,

wir haben Wanne nun geseh'n.

 

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